Der Anfänger-Geist, der Geist des ZEN

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne… …und genau das ist das Problem!

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Es wird oft behauptet, Zen zu praktizieren sei schwer. Grundsätzlich ist es auch in der Zen – Meditation nicht schwieriger als in jeder anderen, still zu sitzen und in einem meditativen Zustand zu versinken. Schwierig ist jedoch, den Anfänger-Geist zu behalten.

Was damit gemeint ist, erkläre ich am besten an einem alltagstauglichen Beispiel:

Wenn Du zu allerersten Mal einen schwierigen Text vorträgst, bist Du ganz darauf fokussiert und mit voller Konzentration bei der Sache. Und so kann es eine sehr gute Lesung oder Rezitation sein.

Aber, was würde passieren, wenn Du diesen Text nicht einmal, sondern mehrfach, vielleicht zweimal wöchentlich vortragen würdest? Dann verliert sich leicht die ursprüngliche Einstellung dazu. Die Konzentration weicht und macht einer gewissen Langeweile und Oberflächlichkeit Platz und das verändert den Vortrag.

Natürlich ist eine gewisse Routine im Alltag nicht nur sinnvoll, sie ist überlebenswichtig. Ohne automatisierte Prozesse würden wir in dieser immer komplexeren Welt kaum durchkommen – schon gar nicht im Berufsalltag. Und natürlich hat unser Gehirn auch die Fähigkeit, Gelerntes zu automatisieren. Welch ein Segen! Aber hie Haltung dahinter sollte sich den Anfänger-Geist bewahren und offen bleiben.

Im Zen ist das Wichtigste, den Geist leer und bereit zu halten, denn nur dann ist er offen für alles.
„Im Anfänger-Geist gibt es viele Möglichkeiten, im Geist des Experten nur wenige.“ sagt der Zen-Meister Suzuki Roshi .

In unseren Präsenz-Seminaren haben die Teilnehmer seit jeher die Möglichkeit der kostenlosen Wiederholung zur Vertiefung der Kenntnisse.
Manche nehmen dieses Angebot nicht an. Einige kommen zu einer Wiederholung und oft stellt sich heraus, dass sie irgendwo eine „Lernlücke“ entwickelt hatten und diese schließen wollten.
Und dann gibt es die, die immer wieder, über Jahre, die Kurse wiederholen.

In einem Seminar erzählte eine Wiederholerin der Gruppe in der Vorstellungsrunde, dass sie nun zu 12. Mal dabei sei. Die anderen Teilnehmer waren sehr überrascht, und jemand rief: „Das wär mir doch viel zu langweilig, immer das Gleiche!“
Die Wiederholerin aber lächelte entspannt und sagte: „Ich bin nun seit 12 Jahren dabei, ich arbeite ganz regelmäßig mit den Inhalten und einmal im Jahr komme ich her und vertiefe meine Kenntnisse und in all diesen Jahren habe ich mich noch nie gelangweilt. Jedes Seminar ist anders, die Gruppe, der Raum, die Geschichten, die Bilder in meinem Kopf und manchmal auch die Inhalte. Und jedes Mal fahre ich glücklich nach Hause, fühle mich be- und gestärkt und freue mich auf die nächste Wiederholung. Ich bin sehr dankbar, dass es diese Möglichkeit gibt.“ 

Diese Teilnehmerin gehört ganz sicher zu denen, die das vermittelte Wissen der Seminare in einer besonderen Qualität beherrscht – sie hat es richtig drauf, wie man so sagt. Dennoch behält sie sich den Anfänger-Geist, ist immer wieder offen und bereit, das Gelernte zu vertiefen, Neues hinzuzufügen und der Gedanke, „etwas erreicht zu haben“ im Sinne, die Methode zu „beherrschen“ käme ihr nicht in den Sinn.
Für die Seminarteilnehmer ist sie jedes Mal eine Bereicherung und für mich ist es eine wahre Freude, zu sehen, wie leicht und selbstverständlich sie das Gelernte umsetzt. In ihrer Fähigkeit, den Geist offen und bereit zu behalten, erfasst sie dann auch immer wieder kleinste Zwischentöne und Randbemerkungen und nicht selten stellt sie eine Frage: „ Kam das beim letzten Mal auch so vor? Das habe ich gar nicht gespeichert!“ Und wieder ist er da – der Anfänger-Geist!

Ob sie sich je mit dem Zen beschäftigt hat, weiß ich nicht – aber sie hat das Geheimnis der Zen-Praxis verstanden: den frischen, unvorbelasteten Geist zu behalten, in dem Vorannahmen und widergekäute Gedanken keinen Raum haben.

Um altes, ungünstiges Verhalten, dass wir alle durch ständige, unbewusste Repetitionen in Form von Überzeugungen und Glaubenssätzen stabil halten, zu korrigieren, ist die Wiederholung des Neuen notwendig. Und darum sollte allem und zu jeder Zeit ein Zauber innewohnen – denn in allem findet sich das Neue immer wieder neu!

Das ist der Geist des Zen!

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