Wenn man in einer schwierigen Situation steckt, ist der erste Blick der auf das Problem. Das ist normal und das ist auch gut. Denn zunächst ist einmal wichtig, sich die Herausforderungen genau anzusehen. Wer nicht weiß, womit er es zu tun hat, läuft Gefahr, „falsche“ Lösungswege zu nehmen.
Dann jedoch ist es genauso wichtig, den Blickwinkel zu verändern, denn wer unablässig das Problem fixiert, wie der Mungo die Cobra, bleibt darin stecken. Die Gedanken kreisen, man agiert nicht, sondern re-agiert bestenfalls und es besteht die Gefahr der totalen Handlungsunfähigkeit.
Heute eine Übung aus dem 1. Trainingsfeld „Balance“, die hilft, das Grübeln zu beenden und wieder einen klaren Kopf zu bekommen:
Schalte Handy und andere Möglichkeiten, die Dich stören könnten aus. Setz Dich in eine entspannte, meditative Haltung. Das muss kein Lotussitz sein, bequem soll es sein!
Beobachte zunächst wieder den Atem für einige wenige Atemzüge und wenn Du innere Bilder mit geschlossenen Augen klarer siehst, dann schließ beim Ausatmen die Lider.
Stell Dir nun vor, Du sitzt an einem klaren Gebirgsbach. Das Wasser ist so klar, dass Du auf den Grund schauen kannst. Vielleicht siehst Du Kiesel und Steine auf dem Grund. Leuchtend farbige Blätter treiben wie kleine Boote auf dem Wasser an Dir vorbei. Sie werden vom Wasser davon getragen. Der Bach verschwindet am Horizont in einem kleinen Wäldchen.
Jedes Mal, wenn Dir dann ein Gedanke durch den Kopf geht, der Dich stört, pflück ihn aus dem Kopf und setz ihn auf eines der bunten Blätter auf dem Wasser. Schau zu, wie er auf dem Blatt davon treibt.
Dann sitz eine Weile und schau zu, wie er sich entfernt bis er in dem Wäldchen verschwindet. Wenn der nächste Gedanke auftaucht, nimm ihn, setz ihn auf das nächste Blatt und schau wieder zu, wie er sich entfernt.
Wichtig sind die Pausen zwischendurch!
Lass alle störenden Gedanken auf diese Weise aus Deinem Sichtfeld und Deinem Geist verschwinden. Du kannst Dir auch weiter vorstellen, dass die Gedanken mit dem Flüsschen in einen großen Strom fließen und weiter zum Meer. Schenk ihnen da eine schöne Zeit auf Ihrem blätternen Surfbrett.
Wenn es Dir wichtig ist, kannst Du sie zu einem späteren Zeitpunkt dann zurückholen und Dich mit ihnen beschäftigen. Vermutlich wird dies jedoch nur für einige Wenige notwendig oder erwünscht sein. Die anderen dürfen einfach weiter surfen, bis sie irgendwo im Nirgendwo anstranden.
Beende die Meditation, indem Du kurz innehältst, 3x ein- und ausatmest und dann dieAugen wieder öffnest. Du wirst sehen, wie erleichtert und entspannt Du Dich nun fühlst, fit und gestärkt, um zu neuen Ufern aufzubrechen!Viel Freude mit der Übung, sie wird Dir gute Dienste gegen das Grübeln und für einen freien Kopf tun!